Mittwoch, 23. Februar 2011

Agrana steigt wieder aufs Gas





HANS GMEINER Serpuchov (SN). Nach zwei durchwachsenen Jahren steuert der heimische Nahrungsmittelkonzern Agrana heuer auf Rekordkurs. Der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (bis 28. Februar) soll heuer 2,1 Mrd. Euro erreichen, so viel wie noch nie zuvor. „Wir erwarten ein ganz gutes Ergebnis“, sagt Agrana-Chef Johann Marihart. Das verleiht auch den Investitionsplänen des Unternehmens Flügel. Im Mittelpunkt dabei stehen die Sparten Frucht und Stärke, auf die bereits rund drei Viertel des Geschäfts entfallen.

Selbst politische Umwälzungen scheinen den Expansionsdrang der Agrana nicht bremsen zu können. In Ägypten sind die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme eines Fruchtzubereitungswerks trotz der Unruhen der vergangenen Wochen im Plan. Noch im März soll das Werk in Kairo, ein Joint Venture mit einem ägyptischen Partner, in Betrieb gehen.

Im Mai will man mit dem Ausbau des 2005 eröffneten Fruchtzubereitungswerks in Serpuchov, 100 Kilometer südlich von Moskau, beginnen. „In den nächsten fünf Jahren wollen wir dort insgesamt 27,5 Millionen Euro investieren“, sagt Marihart. Die Produktionskapazitäten sollen von 38.000 auf 62.000 Tonnen Fruchtmischungen für Molkereiprodukte erhöht werden. „Die Russen fliegen darauf“, sagt Alfred Marchler, Agrana-Vertreter in Osteuropa. Schon jetzt sagt er: „Zwischen 2015 und 2020 brauchen wir ein zweites Werk in Sibirien.“

Noch vorher könnte es in den USA, dem neben Russland am stärksten wachsenden Markt für Fruchtzubereitungen, ein viertes Werk geben. „Beschlossen ist noch nichts“, gibt sich Marihart zurückhaltend.

Beschlossen, aber noch nicht offiziell ist auch der Ausbau des Bioethanolwerks in Pischelsdorf. Zusätzlich zu den derzeit rund 600.000 Tonnen Weizen und Mais für Biosprit und Futtermittel will man 200.000 Tonnen Weizen zu Stärke verarbeiten. Geplantes Investitionsvolumen: 60 Mill. Euro.


Salzburger Nachrichten Wirtschaft / 23.02.2011

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