Mittwoch, 17. Februar 2010

Bio-Mäntelchen wurde zu kurz




HANS GMEINER

Die Preisschlacht im Lebensmittelhandel zieht immer weitere Kreise. Jetzt stimmen auch die Biobauern in das Klagelied ein. Sie können sich dem Preissog nicht entziehen. Wird der Preisabstand zwischen biologischer und konventioneller Ware zu groß, bleibt die Bioware liegen.
So ist der Markt. Und so verhalten sich die Konsumenten. Illusionen sind da fehl am Platz. Die Biobauern müssen damit zurechtkommen.

Und das ist alles andere als leicht. Die Handelsketten, die sich so gern mit dem Bio-Mäntelchen schmücken, sind keine Lämmer. Schließlich ist es immer der Cent, der zählt.

Die Biobauern haben dem wenig entgegenzusetzen. Nicht zuletzt, weil sich Bio Austria, die gern die Alleinvertretung in Anspruch nimmt, schwertut, mit den Bocksprüngen des Marktes umzugehen. Im falschen Glauben, auf dem Markt anschaffen zu können, wurde im Vorjahr in Grabenkämpfen mit Handelsketten und Erzeugern von Futtermitteln viel Porzellan zerschlagen. Dass man Hofer bei der Umstellung der Eigenmarke „zurück zum Ursprung“ auf Bio auf nicht unumstrittene Weise half, tat ein Übriges. Das brachte zwar zusätzlichen Absatz, schwächte aber die Position der Biobauern insgesamt.

Genau das aber können die nicht brauchen, schon gar nicht jetzt.

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft - 17. Februar 2010

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